Der Spielbericht zur Punkteteilung gegen Perels, Neukölln 07.05.2022:
von Simon Bung
JFK HU-Berlin – Perels United: 3:3 (0:0)
Wie sich in den letzten Trainingseinheiten der Vorbereitung auf die Rückrunde schon angedeutet hatte, wollte die erste Mannschaft des juristischen Fußballklubs von Spiel eins an ein anderes Gesicht zeigen als in der durchaus durchwachsenen Hinrunde. So hat schon Wochen vorher Sportvorstand a.D. Philip Freytag mit seinem ermahnenden Ton an die -natürlich unjuristisch gemeinte- Leistungspflicht der Spieler erinnert.
An einem sonnigen Samstagmorgen sollte dafür gegen die sich aus tabellarischer Sicht in Schlagweite befindlichen Jungs von Perels United ein Anfang gemacht werden. Trotz nahezu pünktlicher Vollzähligkeit am Treffpunkt begann die Spielvorbereitung mit leichter Verzögerung. Denn den vorher stattfindenden Begegnungen der E-Junioren des heimischen Vereins und deren Bedürfnis nach einer eigenen Kabine war der Uniliga Rückrundenstart in Punkto Relevanz selbstverständlich nicht gewachsen. Da sich der JFK trotz internationaler Präsenz auch für lokale Fußballvereine stark macht, hat man sich kurzerhand auf der Wiese umgezogen, bevor dann das Spiel angepfiffen wurde.
Ein ruhiger und kontrollierter Start des JFK konnte zwar kaum durch Torchancen der Männer in Rot getrübt werden. Allerdings konnten diese Chancen auf keinen der beiden Seiten verwertet werden. So gestaltete sich in diesen 45 Minuten ein zwar kämpferisches aber zu oft erfolglos bleibendes Spiel.
Trotzdem konnten die ersatzgeschwächten Jungs von der HU zur Halbzeit gerade mit der defensiven Arbeit durchaus zufrieden sein. Und so wurde in der Pause fast einstimmig ein „weiter so“ als Parole ausgegeben. Lediglich noch zielgenauer Richtung Perels Tor wollte man sich kombinieren. Und tatsächlich begann die zweite Hälfte wie die erste aufgehört hatte, mit guter Spielkontrolle des JFK und dann auch den ersten Chancen. Doch oft blieb es zu ungenau und wenig durchdacht. Die ersten Wechsel und die fast leere Bank deutete um die Stunden-Marke herum auf eine erste Erschöpfung bei den Juristen.
Und so kam es wie es kommen musste. Nach einer sehr konzentrierten ersten Stunde brach Perels nach Ballgewinn auf der linken Abwehrseite des JFK durch und durch einen gezielten Steilpass ließ sich der wuchtige Abschluss in die Maschen nicht mehr verhindern. Ein kurzer Schockmoment machte sich breit, doch auch eine deutlich spürbare „jetzt erst recht“-Einstellung.
An Tagen wie solchen muss man dann auch manchmal einfach Glück haben. Oder eben Pech, aus der Perspektive des Schlussmanns der Roten gesprochen, welcher nur wenige Minuten nach dem Führungstreffer seiner Mannschaft den Ball verstolperte. Dieses Geschenk ließ sich der heranrückende Leon Condé nicht entgehen und umkurvte den unglücklichen Keeper zum hochverdienten 1:1.
Mit diesem sprichwörtlich geplatzten Knoten hinter sich konnten die Dunkelblauen nun befreit aufspielen. Doch wie zuvor konnte der befreiende Führungstreffer nicht erzielt werden. Wieder wurde der JFK quasi aus dem Nichts mit einem Gegentor bestraft. Nach vorheriger Parade durch Schlussmann Kriwet war der Perels Stürmer wieder als erster am Ball und konnte aus spitzem Winkel zum 1:2 einschieben.
Aufgeben wollte der JFK aber noch nicht. Vielleicht mit dem Mute der Verzweiflung warf er sich wieder in die Offensive und wurde dieses Mal belohnt. Nach hohem Ball an der Strafraumkante und einem Luftduell lag Berger Jr. am Boden. Der Unparteiische zögerte nur einen Moment, dann ertönte unter lauten Protesten der Pfiff und der Fingerzeig auf den Punkt. Berger ließ sich die Chance zum erneuten Ausgleich nicht entgehen. Mach kurzem Anlauf schloss dieser aber halbhoch knapp links am Tor vorbei. Ein kurzes Aufstöhnen durchlief die Reihen des JFK doch auch dieser erneute Rückschlag konnte die Jungs nicht vollends abschlagen, die an diesem Wochenende vor allem durch ihre Moral glänzten.
Und so dauerte es nicht lange, bis Berger den verschossenen Elfmeter wieder gutmachen konnte. Nach steilem Pass in den 16er lies er sich diese Chance nicht entgehen und schob zum 2:2 in die lange Ecke ein. Der JFK, drauf und dran das Spiel zu übernehmen, machte weiter Druck, und konnte sich so kurz vor Schluss erneut belohnen. In einer unübersichtlichen Szene im Strafraum
schaltete Oevermann am schnellsten und konnte den Ball mit etwas Glück zum 3:2 über die Linie befördern. Die Begeisterung auf und neben dem Feld grenzenlos.
Es hieß nun also nur noch ein paar Minuten durchhalten für die kämpferisch starken Juristen von der HU, doch an manchen Tagen soll es einfach nicht sein. Mit der letzten Aktion und nach einer eigentlich schon geklärten Ecke konnte Perels United ganz kurz vor Schluss den Endstand 3:3 erzielen.
So hieß es nach dem Abfiff der kurz darauf ertönte wie so oft „ein Punkt der sich anfühlt wie keiner“, und das mag auch so sein, wenn einem nach starker Leistung der sicher geglaubte Sieg entrissen wird, doch der Auftritt des JFK macht Hoffnung auf eine erfolgreichere Rückrunde.