JFK HU Berlin gegen Coole Wampe

Abenteuer im Amateurfußball

JFK HU Berlin gegen Coole Wampe

3. Spieltag der Rückrunde

Sonntag 22.05.2022, Werner-Seelenbinder-Sportpark Oderstr. 182 Berlin Neukölln

von Max Ziegenbein

Mit einer akzeptablen Comeback-Mentalität verlor der JFK zuletzt 4:3 gegen die starken Jungjungs aus dem Grunewald und wartet weiter auf den ersten Sieg der Rückrunde. Keine Zweifel sollten heute aufkommen, dass die nicht ganz so jungen Mannen mit der „Coolen Wampe“ aus dem Werner-Seelenbinder-Stadion geschossen werden. Dieses hatte sich wohl als Wiedergutmachung für die zuletzt miserablen Platzverhältnisse im Winter auch noch ein neues ansehnliches Grün zugelegt, sodass die Reise hierher künftig hochwertigeren Fußball versprechen dürfte.

Die Truppe mit Starspielern aus der Hinrunde und etablierten Neuzugängen gespickt, nahm direkt das Heft in die Hand. Kontrolle im Mittelfeld, Ballbesitz und gute Torraumszenen – die Anfangsviertelstunde verlief nach Plan, abgesehen vom fehlenden Treffer. Gegenangriffe wurden bis dato gut pariert. Doch dann gelangt ein vermeintlich ungefährlicher hoher Ball aus dem Halbfeld in den Strafraum und ein Angreifer der Wampen kann diesen noch annehmen und den Torwart nach pariertem Schuss umkurven, die Innenverteidigung kommt auch zu spät zum Klären und der Ball liegt völlig unverdient im Netz. Schon wieder eine bittere Pille zum unpassendsten Zeitpunkt. Doch scheinbar tun diese Rückschläge dem Auf-und-Ab-Gebeutelten JFK schon lange nicht mehr weh, der sich schnell berappelt und seine konzentrierte Leistung mit Abstrichen fortzusetzen versucht.

Denn das ein ums andere Mal sucht man zu früh den langen Verzweiflungspass. Daneben gibt es diverse Diskussionen mit dem Schiedsrichter und ein unnötig grobes Nachtreten des Captains, das aus JFK-Sicht glücklicherweise – abgesehen vom mahnenden Zeigefinger im hiesigen Spielberichtsbogen – ungeahndet bleibt. Im Großen und Ganzen geht die erste Halbzeit aber in Ordnung. Die Blauen sind die klar bessere Mannschaft und es scheint eine Frage von Zeit und Geduld zu sein, wann der erste Steckpass zum Torerfolg führt.

Mit der Bitte um etwas mehr Konzentration und Raumaufteilung in der Defensive schwört Außenverteidiger Hornung die Truppe auf die zweite Hälfte ein.

Hier rächt man sich nach ca. 20 Minuten gesunder Spielkontrolle und weiteren guten Chancen für das 1:0 indem nach schöner Kombination eine Flanke aus dem Halbfeld genau da ankommt, wo ein Stürmer sie haben will – in diesem Falle unser Sechser Recko, der mal wieder ein immens wichtiges und zugleich schönes Tor erzielt.

Als wärs die 8. Stunde in der Jurabib, hält die Bebelplatzelf die Konzentration hoch, wohlwissend gerade mal die halbe Arbeit erledigt zu haben. Die weiterhin einfach gehaltene Vortragsweise sorgt für einen sauberen und geordneten Aufbau in dieser zu absolvierenden Zwischenprüfung. Wäre doch gelacht, wenn da kein vollbefriedigendes Ergebnis herauskäme.

Da die weißgekleideten Bauchbefürworter außer Stande scheinen, echte Gegenwehr zu leisten, klopfen die Blauen deren Defensive nach weiteren Hohlräumen ab. Noch 15 Minuten auf der Uhr. Linksverteidiger Alihan sucht im Zentrum den Capitano, dieser weiter auf Quinten. Mit sauberer Ballannahme am Strafraum vernascht er seinen Gegenspieler und macht die erlösende Bude.

Die zuvor versandeten Anläufe vergessen, nun gilt es einen Strich unter das erkämpfte Ergebnis zu ziehen. Plötzlich möchte jedoch IV Hornberger zum Sololauf ansetzen und verstolpert den Ball. Überzahlsituation für Coole Wampe und nach zunächst verhindertem Abschluss kommt glücklicherweise nur ein harmloser Schuss zentral auf Keeper Bung, der heute eine fehlerlose Leistung abspult.

Mit den letzten Minuten der Partie will hier keiner mehr so richtig was anfangen, da ein Comeback mangels Wechselmöglichkeiten auf Gegnerseite schwer vorstellbar scheint. Am Ende möchte noch ein weiterer Teamkollege im Spielbericht seinen Namen lesen. Nach Ballgewinn am Mittelkreis und Konterlauf von Quinten bis zum Strafraum legt er den Ball nach links rüber auf den mitgelaufenen Henri, welcher für die endgültige Entscheidung sorgt. Kurz danach ist Schluss und der Humboldt-Kader darf für die Lösung des heutigen Falles seit langer Zeit mal wieder mit einer wohlverdienten Schaumkrone an der eigenen coolen Wampe arbeiten.